Nordlicht

SEITE 2 - NR. 45 DONNERSTAG, 29. OKTOBER 2020 VERANSTALTUNGEN Verlag: Brune-Mettcker Druck- und Verlags-GmbH, Postfach 1352, 26400 Wittmund Redaktionsleitung: Jens Nähler, Cornelia Lüers Redaktion: Oliver Oelke, Frank Brüling Layout: Tim-Julian Engelkes Druck: Brune-Mettcker-Druck, Wilhelmshaven Vertrieb: regioVertrieb Nord, Wittmund ServiceCenter Wittmund: Am Markt 18, Telefon: 04462 / 9 89-0 Fax: 04462 / 9 89-1 66 E-Mail: nordlicht@harlinger.de ServiceCenter Jever: Wangerstraße 14; Telefon: 04461 / 9 44-0 Fax: 04461 / 9 44-2 66 Anzeigenpreisliste Nr. 55, gültig ab 1. 1. 2020 Für unverlangt eingesandte Texte und Bilder wird keine Gewähr übernommen. Kein Nordlicht erhalten? 0 44 62 / 94 77 15 nordlichtverteilung@ regio-vertrieb.de IMPRESSUM bieten können und einen gro- ßen, hoch eingezäunten Gar- ten haben. Ursu ist geimpft, gechipt und entwurmt. Wer Ursu kennenlernen möchte, meldet sich bitte beim bmt – Tierheim Hage, Hagermarscher Straße 11, 26524 Hage, T 04938 / 425 oder per Mail bei tierheim-ha- ge@t-online.de. Das Telefon ist von Montag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr und täglich von 14 bis 16 Uhr besetzt. Interessententermine inklusive Gassi gehen sind nur nach telefonischer Ter- minvereinbarungmöglich. Weitere Tiere finden Inte- ressierte auf unserer Home- page unter P @ www.tierheim-hage.de HAGE /NL – In dieser Woche vermittelt das Tierheim in Hage unter anderemUrsu – er ist ausschließlich an er- fahrene Herdenschutzhund- Halter abzugeben. Er ist sehr gehorsam, leinenführig und beherrscht alle gängigen Grundkommandos. Obwohl er sehr menschenbezogen ist, kann es zu Übersprungshand- lungen kommen. Ansonsten sucht er den Kontakt zu sei- nen Zweibeinern, bei Artge- nossen entscheidet die Sym- pathie. Autofahren findet er nicht so toll, das müsste geübt werden. In seinem neuen Zuhause sollten weder Katzen noch Kinder leben. Der zukünftige Halter sollte ihm viel Platz Wer sich dem Hund Ursu annehmen möchte, sollte Erfahrungen mit Herdenschutzhunden haben. BILD: TIERHEIM HAGE TIERHEIM Ursu sucht ein neues Zuhause Neue Halter sollten bereits Erfahrungen mitbringen VON DÉSIRÉEWARNTJEN WILHELMSHAVEN – Da steht sie, die Priesterin, die von der Göt- tin Diana vor dem Tode Geret- tete und vom Herrscher eines ihrer Heimat fernen Landes wohlwollendst Aufgenomme- ne, und hadert doch, an den Meeresgestaden stehend, mit ihrem Schicksal: Iphigenie ist verbittert, die Sehnsucht nach ihrer Familie ist übermächtig. Die Zuneigung der Taurer und des Königs und alles, was sie für dieses Volk seit ihrer An- kunft tat, ja selbst dessen Dankbarkeit reichen nicht, um ihr Heimweh zu verdrängen. Goethes „Iphigenie auf Tau- ris“, inszeniert von Robert Teufel (Dramaturgie: Kerstin Car), präsentierte die Landes- bühne am Samstagabend in einer Doppelpremiere im Stadttheater. Es gibt keinen Tempel, kei- nen Hain. Nur hohe, unüber- windbare Spanplattenwände, die spitzwinklig zulaufend die Figuren des Dramas regelrecht in die Enge treiben (Bühnen- bild und Kostüme: Rebekka Zimlich). Der Begriff der Un- entrinnbarkeit steht unausge- sprochen im Raum und be- zieht sich vor allem auf die dramatischen Konfrontatio- nen der Figuren. Die Kulissen stehen in dieser Inszenierung nicht für Örtlichkeiten; viel- mehr sind sie Synonyme der Befindlichkeiten und seeli- schen Zustände derer, die sich zwischen ihnen bewegen. Der Zuschauerraum ist das offene Meer, in dessen Weite hinein Mona Georgia Müller als Iphigenie über ihr Schick- sal klagt – als würdevolle Pries- terin und junge, tieftraurige Frau zugleich. Mona Georgia Müller gelingt es in ihrem hochintensiven Spiel, in der vom Menschenideal des Hu- manismus durchdrungenen Figur jene Brüche spürbarwer- den zu lassen, die diese hehre Priesterin tatsächlich sehr menschlich machen: Sie ist unzufrieden, kompromisslos und auch verletzend. Denn wenn auch die Ablehnung des Heiratsangebots den werben- den König Thoas (Aom Flury) vor allem in seinem Ego trifft, so ist es doch vor allem die Verwundung seiner Seele, die ihn zum grausamen Erpresser werden lässt. Sein Bote Arkas (Helmut Rühl) versucht sich als Ver- mittler, zuweilen gar mit me- diatorenhaften Zügen, umvon Iphigenie eine objektive Be- sinnung einzufordern. Ohne Erfolg. Der einst von ihr geläu- terte Thoas will wieder Men- schenopfer einführen. Die ers- ten potenziellen Opfer treffen auf der Insel ein: Iphigenies Bruder Orest (Jan-Eric Meier), den der auf der Familie lasten- de Götterfluch zum Mutter- mörder machte, und sein treu- er Freund Pylades (Simon Ahl- born). Der schuldbeladene Orest, im Frauenkleid, ist bereit, ins Schattenreich einzutreten. Nicht aber Pylades, demes un- wissentlich gelingt, Licht in das Dunkel zu bringen. Orest verfällt in seine Ha- desvision. Die Schlüsselszene der Umarmung, mit der Pyla- des und Iphigenie den Freund und Bruder aus seiner Halluzi- nation erretten, ist allerdings auf Grund der Sicherheitsauf- lagen nicht möglich. Hier stößt selbst das bislang sehr eindrucksvolle mimische und gestische Spiel der Darsteller an seine Grenze. Und nun? Teufel setzt auf einen gravierenden Schnitt in Form eines geschickten in- haltlichen Brückenschlags: Müller, Meier und Ahlborn treten aus ihren Rollen und er- läutern wechselweise dem Publikum, warum der Körper- kontakt an dieser Stelle so wichtig ist und wie sich die Szene eigentlich hätte abspie- len sollen. „Iphigenie“ in Coro- na-Zeiten: Es funktioniert. Ebenso wie der innige Blick zwischen Bruder und Schwes- ter, auf den das Publikum mit Szenenapplaus reagiert. Den Sprung hinein in die pralle griechische Tragödie und in die von Goethe gewähl- te Sprachform als „geglückt“ zu bezeichnen, wäre zu wenig für diese souveräne Inszenie- rung, die auch verwirrende Zusammenhänge verstehbar serviert, ohne das Original zu verbiegen. Vielmehr darf sie mit ihren Darstellern als Glücksfall für Klassikfreunde und alle, die es noch werden wollen, aufgefasst werden. Ein besonderer Applaus gilt den Darstellern zudem für die immense Leistung, das 100- minütige Drama gleich zwei Mal an einem Abend aufzu- führen. Das Stück „Iphigenie auf Tauris“ wird an verschiedenen Spielorten der Region aufge- führt, unter anderem in Jever und Aurich. Der aktuelle Spiel- plan ist auf der Seite der Land- bühne zu finden. P @ landesbuehne-nord.de LANDESBÜHNE Premierenpublikum erlebt eindrucksvolle Inszenierung von „Iphigenie auf Tauris“ im Stadttheater Landesbühnebringt griechische Tragödie vom Feinsten Pylades (Simon Ahlborn) und Iphigenie (Mona Georgia Mül- ler) vor dem schlichten Bühnenbild, das nur aus hohen, un- überwindbaren Spanplattenwänden besteht, die spitzwinklig zulaufen. BILD: VOLKER BEINHORN/LANDESBÜHNE REEPSHOLT /NL – Die „Ladies in Concert“ präsentieren am Sonntag, 1. November um 15 Uhr in der St.-Mauritius-Kir- che Reepsholt ihr Programm „Barock ist in“. Die Wilhelms- havener Mezzosopranistin Birgit Brodisch und ihre lang- jährige Klavierbegleiterin Claudia Siebecke aus Aurich treten mit einem kleinen aber feinen 45-minütigen Barock- programm auf, um zu zeigen, dass auch unter Abstands- und Hygienebedingungen Auftritte möglich sind. „Wir wollen für uns und stellvertre- tend für alle MusikerkollegIn- nen ein Zeichen setzen, dass unsere künstlerische und mu- sikalische Arbeit weitergehen muss und kann“, so Birgit Bro- disch. „Die Live-Musik darf nicht untergehen in Corona- Zeiten.“ Unterstützt werden die Musikerinnen in ihrem Ansinnen von Gemeindemit- gliedern und Pastor Jürgen Neese, der die Andacht halten wird. Zu hören sind bekannte barocke Lieder und Arien von Johann Sebastian Bach, John Dowland, Georg Friedrich Händel undHenry Purcell. Der Eintritt ist frei. Um eine Spen- de am Ausgang für die Musi- kerinnenwird gebeten. Barockkonzert amSonntag in Reepsholt Mezzosopranistin Birgit Brodisch. BILD: KURT SEIDEL

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